Über die Klima- und Energiepartnerschaften
Der Klimawandel verändert die Welt grundlegend. Er gefährdet unsere Umwelt, unsere Ressourcen und unsere Lebensgrundlagen. Die globale Erderwärmung erfordert schnelles und ambitioniertes Handeln, um die Treibhausgase drastisch zu reduzieren.
Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt bis 2045 klimaneutral zu werden. Vor diesem Hintergrund haben sich die internationalen Klima- und Energiepartnerschaften der Bundesregierung zu einem der wichtigsten Instrumente der deutschen Energiepolitik entwickelt. Ihr wachsendes Netzwerk stärkt den politischen Dialog zu Klimaschutz und Energiewende zwischen Deutschland und mehr als 30 Partnerländern weltweit.
Das langjährige Vertrauen und die effektiven Arbeitsstrukturen, die durch die bilateralen Partnerschaften aufgebaut wurden, tragen nicht nur dazu bei, die bilaterale Klimakooperation zu stärken und die globalen Klimaziele voranzubringen, sondern auch zur Bewältigung der Herausforderungen, mit denen Deutschland und seine Partnerländer konfrontiert sind. Sie bietend deshalb eine Plattform zur Bewältigung bekannter und neuer Herausforderungen, die plötzlich entstehen.

Klima- und Energiepartnerschaften setzen auf unterschiedliche Kooperationsformate
Die internationalen Klima- und Energiepartnerschaften der Bundesregierung zählen mittlerweile zu den wichtigsten energie- und klimapolitischen Instrumenten, um im Bereich der Energiepolitik zusammenzuarbeiten, die internationalen Klimaziele zu erreichen und Klimaneutralität bis 2045 zu verwirklichen. Das wachsende Netzwerk stärkt den politischen Dialog über Klimaschutz und Energiewende zwischen Deutschland und den Partnerländern weltweit. Erklärtes Ziel dieser Kooperation ist es, erfolgreich eine weltweite Energiewende zu gestalten, die Versorgungssicherheit, Dekarbonisierung der Industrie und Außenwirtschaftsförderung mit wirksamen Klimaschutz verbindet. Der Austausch über Chancen, Herausforderungen und Strategien erfolgt über zahlreiche Kanäle und Plattformen. Beispiele sind etwa regelmäßige Treffen von Steuerungsgruppen, Workshops, bilaterale Gespräche, Delegationsbesuche und virtuelle Formate. Alle Kooperationsformate werden formell in einer gemeinsamen Absichtserklärung (Joint Declaration of Intent, JDoI) vereinbart.
Klima- und Energiepartnerschaften
Klima- und Energiepartnerschaften sind institutionalisierte Kooperationsvereinbarungen auf der Grundlage einer zwischen Deutschland und einem seiner Partnerländer geschlossenen gemeinsamen Absichtserklärung. Die meisten Klima- und Energiepartnerschaften werden von einem Sekretariat unterstützt, einem speziellen Team im Partnerland, das die Umsetzung der Partnerschaft fördert.
Um die strategische Ausrichtung der Partnerschaft festzulegen, kommt einmal im Jahr ein hochrangiger Steuerungsausschuss zusammen. Parallel dazu gewährleisten technische Arbeitsgruppen und Taskforces ab Kooperationsbeginn einen kontinuierlichen, vertrauensvollen Dialog zwischen den Partnern. Den Vorsitz bei diesen Arbeitsgruppen und Taskforces, die als Plattformen für den Austausch über konkrete Maßnahmen und deren Umsetzung dienen, führen in der Regel Vertreter und Vertreterinnen von Ministerien. Durch einen jährlichen Energy Day im Partnerland und die hochrangige Beteiligung an wichtigen Konferenzen, wie vor allem dem Berlin Energy Transition Dialogue (BETD), fördern diese Arbeitsgruppen den Austausch zwischen den Schlüsselakteuren.
Zudem werden regelmäßig Foren für den Austausch mit dem privaten Sektor organisiert, wie lokale Business Councils und Dialoge mit entsprechenden Akteuren, wie den deutschen Außenhandelskammern (AHK). Diese Aktivitäten stärken die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen Sektor und der Privatwirtschaft und tragen zu einer erfolgreichen Umsetzung der Klima- und Energiepartnerschaften bei.
Energiedialoge
Länder, die privatwirtschaftliche Aktivitäten fördern und die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen Sektor und der Privatwirtschaft stärken wollen, entscheiden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit für eine Zusammenarbeit in Form eines Energiedialogs.
Ein Energiedialog ist die Vorstufe zu einer Klima- und Energiepartnerschaft. Wie bei einer Partnerschaft werden bei einem Energiedialog konkrete Themen und ein Arbeitsplan festgelegt. Ein zentraler Punkt ist die Organisation eines Energy Day, der den Austausch über die vereinbarten Themen fördert und die Zusammenarbeit zwischen staatlichen und privaten Akteuren stärkt.
Wasserstoffpartnerschaften
Deutschland arbeitet mit einer wachsenden Zahl von Ländern zusammen, um den Ausbau des grünen Wasserstoffs zu beschleunigen. Während Wasserstoff auch fester Bestandteil vieler bestehender Klima- und Energiepartnerschaften ist, geht das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz spezifische Wasserstoffpartnerschaften mit strategischen Export- und Importländern ein.
Zentrale Ziele

Energiesicherheit
Um die Energiesicherheit Europas nachhaltig zu stärken, muss es seine Energiequellen diversifizieren. Dies geschieht etwa durch die zunehmende Verankerung von (grünem) Wasserstoff als Energieträger und den Aufbau eines gut diversifizierten Netzes von Wasserstoff-Importkorridoren in den Binnenmarkt, die Erhöhung der Versorgung mit kritischen Rohstoffen wie den für die Energiewende notwendigen seltenen Erden und Metallen, den Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten auf der ganzen Welt und die Erhöhung des Anteils der aus erneuerbaren Energiequellen stammenden Energie. All dies sind wichtige Themen, mit denen sich Deutschland im Rahmen seiner bilateralen Partnerschaften befasst und an der Stärkung der Widerstandsfähigkeit des europäischen Binnenmarktes arbeitet.
Dekarbonisierung der Volkswirtschaften
Deutschland gelingt es nur mit einer dekarbonisierten Wirtschaft bis 2045 klimaneutral zu werden. Der Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen ermöglicht bereits die Dekarbonisierung vieler Sektoren, z. B. des Energieverbrauchs von privaten Haushalten oder kleinen Unternehmen. Der Energieverbrauch der Schwerindustrie ist jedoch enorm. Deshalb müssen andere Lösungen gefunden werden. Grüner Wasserstoff hat heute das größte Potenzial auf, den hohen Energiebedarf der Schwerindustrie zu decken. Die Wasserstoffdiskussion mit den Partnern Deutschlands und die Entwicklung von Wasserstoffstrategien ermöglichen es, das Potenzial von Wasserstoff zu erschließen und damit die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft voranzutreiben.


Förderung innovativer Technologien:
Die Energiewende und die Eindämmung der Auswirkungen des Klimawandels erfordern die Entwicklung neuer, innovativer Technologien. Ideen und Erfindergeist sind nicht an von Menschen errichtete nationale Grenzen gebunden. Jedes Land hat gezeigt, dass es in der Lage ist, Lösungen für seine eigenen Probleme zu entwickeln. Diese Kompetenz bedeutet zum einen, dass vorhandene Lösungen an spezifische Probleme angepasst werden können. Zum anderen können diese Lösungen gemeinsam weiterentwickelt und weltweit verbreitet werden, während gleichzeitig Raum für neue Ideen aus neuen Begegnungen entsteht. Aus diesem Grund haben die Klima- und Energiepartnerschaften die Förderung innovativer Technologien auf ihre Agenda gesetzt und führen jedes Jahr zahlreiche Aktivitäten zu ihrer Unterstützung durch.