Querschnittsthemen der Klima- und Energiepartnerschaften
Die bilateralen Klima- und Energiepartnerschaften, die Energiedialoge und die Wasserstoffpartnerschaften arbeiten an einem breiten Spektrum von Themen, die viele Bereiche von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft betreffen, darunter Kohlenstoffmanagement, Zivilgesellschaft und Think Tanks, Kommunikation, Digitalisierung und Schutz kritischer Infrastrukturen, Wasserstoff, Fachkräfte für die globale Energiewende und Start-up-Ökosysteme.
CO2-Management
Technologien der CO2-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung (Carbon Capture, Utilization and Storage, CCU/S) können das Erreichen der Klimaziele in den Ländern der Klima- und Energiepartnerschaften (KEP) unterstützen. Darüber hinaus haben sie Auswirkungen auf die industrielle Wertschöpfung sowie die Energiebranche und sind mittlerweile ein entscheidender Faktor der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit. Im Jahr 2024 wurden im Rahmen des Querschnittsthemas CO2-Management partizipative Ansätze herangezogen, um den Wissensstand der Partnerländer im Bereich der CCU/S-Technologien zu ermitteln und festzustellen, in welchem Maße sie diese Technologien anwenden. Neben Workshops wurde eine Umfrage unter Vertretern und Vertreterinnen der Durchführungsorganisationen durchgeführt. Ergänzend zu der länderübergreifenden Bewertung des Stands der Anwendung von CCU/S-Technologien ist eine qualitative Analyse geplant. Um die CCU/S-Expertise in den Partnerländern zu verbessern, wurden darüber hinaus die in Deutschland gesammelten Erfahrungen im Bereich des CO2-Managements untersucht, da diesbezüglich in den letzten Jahren bedeutende Entwicklungen zu beobachten waren. Gegenwärtig werden Strategien für das CO2-Management und negative Emissionen erarbeitet. Diese Erfahrungen wurden in einer Folienpräsentation zusammengefasst, um den Wissenstransfer in die Partnerländer zu vereinfachen.
Zivilgesellschaft und Think Tanks
Eine gerechte Energiewende kann als gesellschaftliche Transformation nur gelingen, wenn alle Stakeholder aktiv daran mitwirken. Das Querschnittsthema „Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft und Thinktanks“ zielt darauf ab, diesen Prozess zu befördern, innovative Lösungen zu entwickeln und die allgemeine Akzeptanz der Energiewende zu erhöhen. Im Jahr 2024 organisierte das Team unterschiedliche Aktivitäten, darunter einen Workshop zur Bürgerbeteiligung und eine qualitative Bedarfsanalyse in Partnerländern. Darüber hinaus ermittelte es aktuelle Themen, stellte relevante Daten bereit und sorgte für die Stärkung spezialisierter Netzwerke. Da Frauen Schlüsselakteurinnen der Energiewende darstellen, förderte das Team ihre maßgebliche Rolle im Rahmen seiner Aktivitäten in den Ländern und der globalen Kampagne „Women Energize Women“.
Energiewendekommunikation
Eine stimmige und strategisch geplante Kommunikation sorgt dafür, dass die Klima- und Energiepartnerschaften (KEP) in den Partnerländern und in Deutschland mehr bewirken. Mit gezielten Maßnahmen in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wird das Vertrauen in die KEP als Regierungsinstrument gestärkt, die erzielten Erfolge sichtbar gemacht und die Aufmerksamkeit wichtiger Stakeholder langfristig gesichert. Hauptziele der Kommunikation sind, die komplexen Themen der Energiewende klar und verständlich zu vermitteln. Dabei liegt der Fokus darauf, die Inhalte länderspezifisch aufzubereiten, um die unterschiedlichen lokalen Gegebenheiten und Bedürfnisse der Partnerländer zu berücksichtigen. Gleichzeitig soll die Gesellschaft über Inhalte und Aktivitäten der KEP informiert werden, um ein breites Verständnis für die internationalen Aktivitäten der KEP und deren Beitrag zur globalen Energiewende zu schaffen. So wird nicht nur Transparenz gefördert, sondern auch das Bewusstsein für die Bedeutung der Partnerschaften gestärkt.
“Welchen Mehrwert bieten die Klima- und Energiepartnerschaften und warum sind sie ein so wichtiges Instrument der Bundesregierung? Und wie genau treiben sie eigentlich Energiewende voran?“ Genau diesen Fragen widmet sich das Querschnittsthema Kommunikation. Hierbei soll Kommunikation jedoch mehr sein als reine Informationsvermittlung: Sie ist globaler Dialog über eine nachhaltige Zukunft.
Digitalisierung und Schutz kritischer Infrastruktur
Ziel des Querschnittsthemas Digitalisierung und Schutz kritischer Infrastruktur ist die Unterstützung der Partnerländer bei der Förderung der Digitalisierung und der Cybersicherheit von Energiesystemen. Im Jahr 2024 lag der Schwerpunkt auf der Organisation einer multinationalen Cybersicherheitsübung für Teilnehmende aus vier Kontinenten. Diese Initiative umfasste unter anderem einen Workshop, bei dem Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit zur globalen Stärkung der Cybersicherheit von Energiesystemen ausgelotet wurden. Im Jahr 2025 wird die Errichtung der Allianz für die Cybersicherheit von Energiesystemen (Alliance for Cybersecurity in Energy Systems) im Vordergrund stehen, einer Partnerschaft zwischen Deutschland, Israel, den Vereinigten Staaten und Australien. Darüber hinaus wird sich die Deutsche Energie-Agentur (dena) darum bemühen, die spezifischen Interessen der einzelnen Partnerländer und die Herausforderungen zu ermitteln, mit denen sie jeweils konfrontiert sind. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse wird ein maßgeschneidertes Produktportfolio erarbeitet und den Durchführungsorganisationen sowie den beteiligen Ländern für die weitere Verbesserung der Sicherheit ihrer Energiesysteme zur Verfügung gestellt.
Wasserstoff
Das Querschnittsthema Wasserstoff zielt darauf ab, Deutschlands Position als globaler Technologieführer im Bereich grüner Wasserstoff zu festigen, die Einfuhren zu sichern und den Klimaschutz in den Partnerländern zu unterstützen. Die einschlägigen Kenntnisse der Durchführungsorganisationen werden im Rahmen bewährter partizipativer Ansätze dafür genutzt, das gegenseitige Lernen Deutschlands und seiner Partner zu fördern. Im Jahr 2024 lag der Schwerpunkt in erster Linie auf der Verbesserung des Wissensaustauschs, wobei gemeinsame Bedarfe in den Ländern der Klima- und Energiepartnerschaften ermittelt und Synergien gehoben wurden. Im Jahr 2025 wird vorrangig der Wissensaustausch zwischen den Durchführungsorganisationen gefördert, um gemeinsame Herausforderungen im Zusammenhang mit Wasserstoff in Angriff zu nehmen und innovative Lösungen zu erkunden. Die Erkenntnisse aus diesen Aktivitäten werden im Wege umfassender Analysen und Briefings mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in die Politikgestaltung einfließen. Die strategischen Ergebnisse werden an das BMWK weitergeleitet, sodass sie für die Erarbeitung politischer Maßnahmen genutzt werden können, und fließen in die Dialoge mit Unternehmen, der Zivilgesellschaft und Sachverständigen ein.
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The EU's regulatory framework for realising hydrogen imports
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Fachkräfte für die globale Energiewende
Die globale Energiewende kann nur mit qualifizierten Arbeitskräften gelingen. Deutsche Unternehmen und ihre lokalen Partner benötigen Fachkräfte, um nachhaltige, dekarbonisierte Energiesysteme zu entwickeln. Daher wurde für die Klima- und Energiepartnerschaften das Querschnittsthema Fachkräfte für die globale Energiewende festgelegt. Einführend leitete ein Expertenteam im Jahr 2024 wichtige Maßnahmen in die Wege, um die vorhandenen Strategien zu koordinieren und Best Practices zur Verbesserung von Fachkräfteinitiativen zu skalieren. Eine Auftaktsitzung mit den Durchführungsorganisationen der Klima- und Energiepartnerschaften sowie ein Rundtischgespräch legten den Grundstein für die Zusammenarbeit. Die anschließend eingeleiteten Aktivitäten werden gegenwärtig durchgeführt und umfassen Austausche, Workshops, bilaterale Treffen und eine Bedarfsermittlung in allen Partnerländern der Klima- und Energiepartnerschaften.
Start-up Ökosysteme
Die Stärkung von Start-up-Ökosystemen im Energiebereich ist für die Förderung innovativer und nachhaltiger Energielösungen und einen beschleunigten Übergang zu saubereren, effizienteren Technologien unerlässlich. Diese Ökosysteme stärken die Zusammenarbeit, ziehen Investitionen an, schaffen Arbeitsplätze und gehen globale energiebezogene Herausforderungen an, während sie zugleich auf das Erreichen langfristiger ökologischer und ökonomischer Ziele hinwirken. Ungeachtet der unterschiedlichen Bedarfe und Ziele der einzelnen Länder im Energiebereich ist die Unterstützung von Innovationen in der Energiebranche weltweit von vorrangiger Bedeutung. Start-ups und junge Innovatoren verfügen über eine Flexibilität, Kreativität und Beweglichkeit, mit denen größere Unternehmen und staatliche Einrichtungen häufig nicht mithalten können. Daher ist es von zentraler Bedeutung, sie in allen Ländern der Energiepartnerschaft in Initiativen einzubeziehen. Im Jahr 2024 umfassten die vorgeschlagenen Arbeitspakete für das Querschnittsthema Start-up-Ökosysteme unter anderem einen Bericht über die Finanzierungsinstrumente und Unterstützungsmechanismen für Energie-Start-ups sowie eine Kurzdarstellung erfolgreicher deutscher Energie-Start-ups und der Best Practices, die ihre Entwicklung ermöglicht haben. Darüber hinaus wurde ein gemeinsamer Workshop mit Durchführungsorganisationen – der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, adelphi, Guiedehouse und dena – veranstaltet, bei dem die am besten geeigneten Optionen für eine Zusammenarbeit erörtert und auf den Weg gebracht und die relevantesten und wichtigsten Initiativen für künftige Investitionen ins Auge gefasst wurden. Für das Jahr 2025 plant die Taskforce die Fertigstellung des oben genannten Berichts und der Kurzdarstellung. Zusätzlich zu diesen Veröffentlichungen ist ein Workshop mit den Durchführungsorganisationen vorgesehen, bei dem die Einrichtung einer Datenbank für Start-up-Ökosysteme im Energiebereich erörtert werden soll, an der alle Energiepartnerschaften mitwirken.