Strategische Energiepartnerschaften als Schlüssel zur globalen Dekarbonisierung
Klimaschutz ist zentral für das Verhindern vieler Krisen. Zugleich bieten Klimaschutzmaßnahmen großes Wachstumspotenzial und Chancen für nachhaltige Entwicklung. Mit dem erneuten Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen gewinnen strategische Allianzen und verlässliche Partnerschaften daher weiter an Bedeutung, um Fortschritte beim Klimaschutz langfristig abzusichern.
Energiewende als globale Aufgabe
Zehn Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen, in dem sich die internationale Gemeinschaft verpflichtet hat, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen, steht die globale Energiewende stärker als zuvor im Fokus. Denn der Energiesektor ist weltweit der größte Verursacher von Treibhausgasen. Folglich ist die Transformation dieses Sektors zentral, um globale Emissionen wirksam zu senken und die Ziele des Pariser Abkommens zu erfüllen.
Die diesjährige Klimakonferenz (COP30) findet im brasilianischen Belém im Herzen des Amazonasgebietes statt. Neben dem Schutz natürlicher Kohlenspeicher wie dem Regenwald zählt die globale Energiewende zu den Kernzielen. Bis 2030 sollen die globale Energieeffizienz verdoppelt und die Kapazitäten erneuerbarer Energien verdreifacht werden. Nachhaltige Energiequellen auszubauen und Lieferketten breit aufzustellen sind dafür essenziell. Energiepartnerschaften bilden den strategischen Rahmen, um globale Zusammenarbeit zu bündeln und die Energiewende international voranzutreiben.
Erneuerbare als Wachstumstreiber
Die gute Nachricht: Die globale Energiewende schreitet so schnell voran wie noch nie. Bereits heute stammt nahezu ein Drittel des globalen Stroms aus erneuerbaren Quellen. Weltweit wird die Solarenergie zur günstigsten Energiequelle und schafft in vielen Ländern neue Entwicklungsperspektiven. Damit die Energiewende zuverlässig gelingt, braucht es jedoch mehr: Stromnetze müssen ausgebaut werden. Gleichzeitig bedarf es vereinfachter Genehmigungsverfahren, um erneuerbare Energien zuverlässig in die Versorgungssysteme einzuspeisen. Darüber hinaus sind Investitionen in Schlüsseltechnologien wie nachhaltigen Wasserstoff, Speicherlösungen oder erneuerbare Wärmesysteme nötig, um die Dekarbonisierung wichtiger Sektoren wie Industrie, Verkehr oder Gebäuden zu ermöglichen.
Verlässliche Allianzen als Innovationsmotor
Genau hier setzen die Energiepartnerschaften an. Sie bilden ein stetig wachsendes Netzwerk zwischen Deutschland und den Partnerländern, die ihre Energiesysteme und Industrien für eine nachhaltige, wirtschaftlich attraktive und sichere Energiewende umgestalten wollen. Die Idee dahinter: gemeinsam und partnerschaftlich auf Augenhöhe die Herausforderungen der Zukunft und der Energiewende meistern. Als zentraler Baustein der Energie- und Klimapolitik der Bundesregierung fördern sie den politischen Dialog, den Austausch technischen Fachwissens und das Weiterentwickeln von Rahmenbedingungen. Die Basis dafür bilden verschiedene Formate zum direkten Austausch. Von Energietagen und Delegationsreisen bis hin zu Workshops und Trainings. Dort bekommen die Teilnehmenden aus Ministerien, Behörden, Fachverbänden, Forschungseinrichtungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Möglichkeit sich zu vernetzen, Fachexpertise und Praxiserfahrungen zu teilen – wertvolle Erfahrungen, die sie auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Transformation gesammelt haben.
Zudem unterstützen die Energiepartnerschaften Pilotprojekte und die Einführung von Schlüsseltechnologien, um die Industrieemissionen zu reduzieren. Dazu gehören beispielsweise nachhaltiger Wasserstoff, Photovoltaik oder Windkraft.
So stellen sie wichtige Weichen für eine tiefgreifende Transformation des Energiesektors und die Dekarbonisierung energieintensiver Branchen wie beispielsweise der Stahl- und Chemieindustrie. Einsparungen in diesen Bereichen sind notwendig, um die Erderwärmung zu begrenzen.
Neben der Industrie rückt auch die Transformation des Gebäudesektors in den Fokus: Rund 70 Prozent der globalen Treibhausgase entstehen in Städten. Eine nachhaltige Energieversorgung hat daher besonders große Auswirkung auf urbane Lebensräume, Verkehrsinfrastruktur und Wärmeversorgung. Energiepartnerschaften unterstützen diesen Wandel durch den Einsatz nachhaltiger deutscher Technologien in lokalen Demonstrationsprojekten und schaffen geeignete Rahmenbedingungen. Zeitgleich wird so der Marktzugang für deutsche Anbieter gestärkt.
Vielfalt als Chance für die Energiewende
Jedes Partnerland steht an einem unterschiedlichen Ausgangspunkt: Einige sind noch stark von fossilen Energieträgern abhängig oder stehen vor gesetzlichen Herausforderungen. Andere haben bereits hohe Anteile an erneuerbaren Energien in ihrem Strommix. Diese Vielfalt eröffnet diverse Entwicklungspfade und Chancen. Was alle gemeinsam haben: die Energiewende voranzutreiben und zukunftsfähige Lösungen zu finden.
Landespezifische Lösungen sind hier der gefragt. Die Expert*innen der Energiepartnerschaften entwickeln diese in enger Zusammenarbeit mit ihren Partnern vor Ort. Dadurch unterstützen sie zum einen den Klimaschutz, zum anderen schaffen sie neue Wachstumsimpulse für die Wirtschaft. Denn eine ganzheitliche Energiewende braucht die Verzahnung von Politik und Wirtschaft. Energiepartnerschaften sind somit ein strategischer Baustein für eine widerstandsfähige, nachhaltige und fair gestaltete globale Energiewelt.