Vertiefung der Energiekooperation zwischen der MENA-Region und Europa – Fokus Infrastruktur
Der zweite Mena-Europe Future Energy Dialogue (MEFED) in Thessaloniki, Griechenland, ausgerichtet von den Ministern Theodoros Skylakakis (Griechenland) und Dr. Robert Habeck (Deutschland), brachte hochrangige Vertreter aus Industrie und Politik und Netzbetreiber zusammen, um die Entwicklung der Infrastruktur für Strom und Wasserstoff zu beschleunigen und einen zunehmenden überregionalen Energiehandel zu ermöglichen.
Hintergrund
Die Entwicklung einer grenzüberschreitenden Energieinfrastruktur für grünen Strom unf Wasserstoff ist für die Erreichung der Energieziele sowohl in der MENA-Region als auch in Europa von entscheidender Bedeutung. Das künftige Energiesystem Europas wird nicht nur von der eigenen ambitionierten Produktion von erneuerbaren Energien und Wasserstoff abhängen, sondern auch von diversifizierten Importen. Die Vernetzung nationaler und regionaler Energiesysteme erhöht die Energiesicherheit, senkt die Kosten und ermöglicht die effiziente Integration variabler erneuerbarer Energiequellen wie Wind- und Solarenergie, während sie gleichzeitig das Risiko von Stromausfällen verringert. Die MENA-Region ist in einer einzigartigen Position als strategischer Partner für Europa, da sie über reichlich erneuerbare Energieressourcen verfügt, die die lokale Energiewende beschleunigen, die Einnahmen durch den Handel mit grüner Energie steigern und zukunftssichere Arbeitsplätze schaffen können.
Während derzeit viele einzelne überregionale Infrastrukturprojekte entwickelt werden (z. B. South H2, Elmed), fehlt ein umfassender integrierter Ansatz zur überregionalen Entwicklung der Energieinfrastruktur zwischen der MENA-Region und der EU.
Herausforderung und Zielsetzung
Bis 2050 will Europa der erste klimaneutrale Kontinent werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss das Energiesystem umgestaltet und gleichzeitig die überregionalen Strom- und Wasserstoffnetze ausgebaut werden. Der Ausbau der Verbundnetze mit der MENA-Region ist aufgrund deren Nähe und enormen Potenzials an erneuerbaren Energien eine strategische Option. Ziel ist es, die überregionale Energieinfrastruktur voranzutreiben, indem die rechtzeitige Entwicklung von grenzüberschreitenden Stromnetzen und Wasserstoffkorridoren zwischen der EU und der MENA-Region sichergestellt wird.

Umgesetzte Maßnahmen
Mit einem Fokus auf die überregionale Energieinfrastruktur brachte MEFED24 300 hochrangige Teilnehmer aus 25 Ländern zusammen, darunter 10 (stellvertretende) Minister, die Generaldirektoren der GD ENER und der GD NEAR, IRENA, IEA, EIB, die Botschafter von AUT, ITA und NLD sowie über 100 Vertreter des Privatsektors, der Netzbetreiber und der Finanzinstitute.
Diskussionen hoben Möglichkeiten für den Energiehandel und die Bedeutung der Mobilisierung von Finanzmitteln zur Schließung von EU-MENA-Infrastrukturlücken hervor. Die auf der MEFED24 angenommene „Thessaloniki Declaration“ unterstrich die Notwendigkeit eines Dialogs über grenzüberschreitende Energieinfrastruktur. Die Botschaften von MEFED24 wurden auf der COP29 in einer hochrangigen Podiumsdiskussion zwischen den VAE, der EIB, IRENA, RCREEE und REN21 über Netze und Speicherlösungen aufgegriffen, um den COP28-Konsens über die Verdreifachung der erneuerbaren Energien zu erreichen.


Wirkung
MEFED24 und die damit verbundenen Aktivitäten (Studie, Advisory Group) haben den Dialog über die überregionale Energieinfrastruktur zwischen der EU und der MENA-Region erheblich vorangetrieben und sind zu einem wichtigen Forum für die Förderung des Handels mit erneuerbarem Strom und Wasserstoff geworden. Durch die Auseinandersetzung mit zentralen Herausforderungen wie Finanzierungslücken und regulatorischen Hürden wurde die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren angeregt. Der MEFED-Prozess intensivierte den Wissensaustausch über Infrastrukturplanung und -finanzierung. Diese Bemühungen treiben gemeinsam den Fortschritt in Richtung Klimaneutralität, Energiesicherheit und nachhaltige regionale Integration voran.