Spendenkampagne für den ukrainischen Energiesektor bringt über eine Millionen Menschen in der Ukraine zurück ans Netz
Im Rahmen der Spendenkampagne für den ukrainischen Energiesektor hat die Deutsch-Ukrainische Energiepartnerschaft seit dem Beginn der vollumfänglichen russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 über 15.000 dringend benötigte Ersatzteile und neue Technologien in die Ukraine geliefert. Dank dieser Produkte haben mehr als eine Million Menschen wieder Zugang zu Energie, den sie durch die Zerstörung von Heiz- und Stromkraftwerken verloren hatten.
Hintergrund
Heizen, kochen oder warmes Wasser - all das war zeitweise für über 10 Millionen Menschen in der Ukraine unmöglich. Durch den russischen Angriffskrieg verloren die Menschen aus den verschiedensten Regionen des Landes den Zugang zur Energie. Dadurch erlebten sie eine der schwersten Energiekrisen des Landes.
Die ukrainische Gesellschaft ist auf eine stabile Energieversorgung angewiesen. Ohne Energie leidet nicht nur die Versorgung der Bevölkerung, sondern auch die Funktionsfähigkeit von Industrie und Gesundheitswesen. Um den Wiederaufbau so schnell wie möglich voranzutreiben, richtete das ukrainische Energieministerium (MinEnergo) ein Hilfeersuchen an die internationale Gemeinschaft. Deutschland, als wichtiger Partner der Ukraine, reagierte auf das Ersuchen durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit der Errichtung der Spendenkampagne für den Energiesektor. Durch diese werden Energiegüter wie Transformatoren, Generatoren oder Solarmodule in die Ukraine geliefert. Die Spendenkampagne zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass über die Kampagne teilweise sehr spezifische, auf dem Markt aktuell nicht verfügbare, aber für die kritische Infrastruktur dringend benötigte Energiegüter schnell verfügbar gemacht und an die Ukraine gespendet werden. Die Spendenkampagne wird durch die Deutsch-Ukrainische Energiepartnerschaft koordiniert, die von der GIZ umgesetzt wird.
Herausforderung und Zielsetzung
Kontinuierliche Angriffe und Unsicherheit
Die Energieinfrastruktur ist ein Hauptziel der russischen Angriffe, die zu umfangreichen Schäden im ganzen Land, wie Unterbrechungen der Gas- und Heizungsnetze sowie der Stromversorgung, geführt haben. Die Angriffe auf die kritische Energieinfrastruktur dauern bis heute an. Die Reparaturarbeiten laufen stetig weiter. Gleichzeitig ist der Bedarf an technischen Gütern weiterhin hoch.
Engpässe bei technischer Ausrüstung
Die ukrainische Regierung kann nicht genügend Ausrüstung zur Reparatur der zerstörten Energieinfrastruktur zur Verfügung stellen, weshalb internationale Hilfe erforderlich ist. Die Deutsch-Ukrainische Energiepartnerschaft mobilisiert mit ihrer Spendenkampagne Spenden aus der deutschen Privatwirtschaft, um den Wiederaufbau der Energieinfrastruktur der Ukraine zu unterstützen.

Umgesetzte Maßnahmen

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH hat mit Unterstützung von deutschen Energieverbänden und -unternehmen sowie der ukrainischen Nichtregierungsorganisation „GoLOCAL“ im Auftrag des BMWK einen Spendenprozess aufgesetzt. In einer gemeinsamen Anstrengung wurden inzwischen über 15.000 Spenden mobilisiert und nach einer vom ukrainischen Energieministerium zur Verfügung gestellten Notfall-Energiebedarfsliste in die Ukraine transportiert.
Die GIZ begleitet und koordiniert den Spendenprozess vom Erstkontakt mit den Spenderunternehmen bis zur Übergabe in der Ukraine, managt große Spendenprojekte mit Partnern, organisiert Koordinations- und Informationsveranstaltungen für potenzielle Spenderunterehmen und interessierte Organisationen und kommuniziert über Erfolge.
Wirkung

Über 15.000 Güter von rund 100 deutschen Unternehmen wurden in alle Regionen der Ukraine geliefert.
Zu den Gütern gehören Transformatoren, Generatoren und Solarzellen, Reparaturwerkzeuge, Sicherungen, Arbeitskleidung usw. Verschiedene Akteure des deutschen Privatsektors haben sich an der Spendenaktion zur Unterstützung der Ukraine beteiligt. Die Akteure reichen von kommunalen Energieversorgern wie Stuttgart Netze bis hin zu den großen deutschen Energieversorgern wie Westnetz.
Mit diesen Gütern konnten ukrainische Energieunternehmen Anlagen, die durch die russischen Angriffe beschädigt wurden, wieder reparieren. Sowohl die Energieerzeugung als auch die Übertragungssysteme wurden wiederhergestellt, sodass der Zugang zu Strom für über eine Million Menschen gesichert werden konnte. Zudem wurde die Versorgung mit Strom, Heizung und Wasser sichergestellt, was für das Überleben während der Wintersaison in der Ukraine von entscheidender Bedeutung ist.
Dezentrale und erneuerbare Energie für mehr Widerstandsfähigkeit
Durch die Spendenkampagne kommen heute erneuerbare Energielösungen wie Solarpaneele zum Einsatz. Dieser Ansatz sichert eine stabile Energieversorgung und trägt zur grünen Energiewende bei. Durch diesen Ansatz wird das Energiesystem sicherer und ist besser gegen mögliche russische Angriffe