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Glossar

B

Bilaterale Energiezusammenarbeit

Bilaterale Energiezusammenarbeit bezeichnet die Kooperation zwischen zwei Ländern im Energiesektor, um gemeinsame Ziele wie Versorgungssicherheit, Dekarbonisierung und den Ausbau erneuerbarer Energien zu erreichen. Diese Partnerschaften fördern den Austausch von Technologien und Know-how und tragen zur globalen Energiewende bei. 

D

Dekarbonisierung

Auch Entkarbonisierung, bezeichnet den Prozess, CO2-Emissionen zu reduzieren, um Klimaneutralität zu erreichen. Dies geschieht durch die Umstellung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdöl und Erdgas hin zu erneuerbaren Energien wie Windkraft, Wasserkraft oder Sonnenenergie. Ziel der Dekarbonisierung ist es, die Erderwärmung zu begrenzen.

E

Energiebedarf

Der (Primär-)Energiebedarf beschreibt die Menge an Energie, die ein Land, eine Region oder ein Sektor zur Deckung von Strom, Heizung und Mobilität benötigt. Er variiert je nach Industrialisierungsgrad, Bevölkerung und Jahreszeit. Maßnahmen zur Energieeffizienz und -einsparung zielen darauf ab, diesen Bedarf zu senken.


Energiedialog

Ein Energiedialog ist ein Austausch zwischen verschiedenen Ländern oder Akteuren, um Fragen der Dekarbonisierung, Energiesicherheit und des Außenhandels zu diskutieren und gemeinsame Lösungen zu finden. Ein Energiedialog ist weniger formalisiert als z.B. eine Klima- und Energiepartnerschaft.
 

Energieeffizienz

Energieeffizienz bedeutet, verfügbare Energien ressourcenschonend und mit möglichst geringem Aufwand zu nutzen, um einen bestimmten Nutzen zu erreichen. Sie ist ein zentraler Baustein zur Reduktion des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen. Technologische Innovationen und die bessere Nutzung bestehender Ressourcen tragen hierzu bei.
 

Energieinvestition

Energieinvestitionen sind Kapitalflüsse in den Aufbau und die Modernisierung von Energieinfrastrukturen wie Kraftwerke, Strom- und Gasnetze oder Speicher. Sie sind entscheidend für die Energiewende und den Ausbau erneuerbarer Energien.
 

Energiepartnerschaft

Eine Energiepartnerschaft bezeichnet im Fall der bilateralen Klima- und Energiepartnerschaften des BMWK die strategische Zusammenarbeit zwischen zwei Staaten, die auf gemeinsamen Interessen im Bereich der Energie- und Handelspolitik basiert. Ziele sind die Stärkung von Dekarbonisierung, Versorgungssicherheit und Außenwirtschaft.
 

Energiesektor

Der Energiesektor umfasst alle Aktivitäten zur Gewinnung, Erzeugung, Verteilung und dem Verbrauch von Energie. Er spielt eine Schlüsselrolle für die Wirtschaft und umfasst fossile und erneuerbare Energiequellen sowie die Infrastruktur zur Energieübertragung.
 

Energiesicherheit

Energiesicherheit bedeutet die zuverlässige Versorgung eines Landes mit Energie zu stabilen Preisen und ohne größere Störungen. Sie umfasst Aspekte wie Versorgungssicherheit, Netzstabilität und Diversifizierung der Energiequellen, um politische und wirtschaftliche Risiken zu minimieren.
 

Energiewende

Die Energiewende bezeichnet den Übergang von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Energien, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Ziel ist eine klimafreundliche, sichere und bezahlbare Energieversorgung. Dabei spielen nicht nur die Energiequellen eine Rolle, sondern auch Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Senkung des Energiebedarfs.
 

Energie-Wertschöpfungskette

Die Energie-Wertschöpfungskette umfasst alle Schritte von der Gewinnung über die Umwandlung und den Transport bis zum Verbrauch von Energie. Jeder dieser Schritte schafft einen zusätzlichen ökonomischen Wert. Eine nachhaltige Energie-Wertschöpfungskette optimiert alle Stufen im Sinne der Energieeffizienz und Klimaverträglichkeit.


Erderwärmung

Die Erderwärmung beschreibt den globalen Temperaturanstieg, hauptsächlich verursacht durch den Ausstoß von Treibhausgasen aus der Verbrennung fossiler Energien. Dieser Effekt führt zu Klimaveränderungen mit weitreichenden ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen.


Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energien stammen aus Quellen, die sich auf natürliche Weise regenerieren oder deren Nutzung die Energiequelle nicht erschöpft. Dazu zählen beispielsweise Sonnenenergie, Windkraft, Wasserkraft, Erdwärme oder aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnene Biomasse. Erneuerbare Energien sind zentral für die Reduktion von CO2-Emissionen und die Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen.


Exportländer

Exportländer im Energiesektor sind Länder, die große Mengen an Energiequellen wie Öl, Gas oder Strom ins Ausland verkaufen. Wichtige Exportländer tragen wesentlich zur globalen Energieversorgung bei, und ihre politischen Entscheidungen können weltweite Auswirkungen auf Energiepreise und Verfügbarkeit haben.

F

Fossile Brennstoffe

Brennstoffe sind Energieträger, deren gespeicherte Energie durch Verbrennung nutzbar gemacht wird. Fossile Brennstoffe haben sich über Jahrmillionen aus abgestorbener Biomasse gebildet. Beispiele sind Erdöl, Erdgas, Kohle oder Torf. Da sie extrem langsam entstehen, sind die Ressourcen an fossilen Brennstoffen begrenzt. Bei ihrer Verbrennung verursachen sie erhebliche CO₂-Emissionen und sind somit Treiber des Klimawandels.

G

Grüner Wasserstoff (Erneuerbarer Wasserstoff)

Grüner Wasserstoff ist Wasserstoff, der durch die Elektrolyse von Wasser mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Dabei wird das Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) aufgespalten, ohne CO₂-Emissionen zu verursachen. Grüner Wasserstoff kann damit zur Dekarbonisierung beitragen und spielt eine Schlüsselrolle in der Energiewende.


Grauer Wasserstoff

Grauer Wasserstoff wird aus fossilen Energieträgern wie Erdgas, Kohle oder Erdöl gewonnen. Ein gängiges Verfahren ist die Dampfreformierung, bei der fossile Kohlenwasserstoffe mit Wasserdampf in Wasserstoff umgewandelt werden. Dabei entstehen erhebliche Mengen an CO2. Damit ist grauer Wasserstoff keine nachhaltige Lösung im Kontext der Energiewende.

I

Innovationen für die Energiewende

Innovation bedeutet die Einführung neuer Ideen, Technologien oder Verfahren, die wesentliche Verbesserungen oder Neuerungen darstellen. Im Kontext von Energie und Nachhaltigkeit spielt Innovation eine zentrale Rolle, da sie zur Lösung von Herausforderungen wie der Energiewende und der Senkung von CO2-Emissionen beiträgt, beispielsweise durch die Entwicklung neuer Biokraftstoffe oder Speichertechnologien.

K

Klimaziele

Klimaziele – auch Klimaschutzziele – sind Ziele der Klimapolitik. Beispielsweise hat sich Deutschland bis 2045 das Ziel der Klimaneutralität gesetzt. Auf globaler Ebene gibt es das im Pariser Abkommen festgehaltene Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Diese Ziele dienen dazu, die Folgen des Klimawandels so weit wie möglich einzudämmen.

 

Klimawandel

Der Begriff Klimawandel bezeichnet langfristige Veränderungen im globalen Klima, also zum Beispiel der Temperaturen oder des Niederschlags. Das Klima kann sich zwar auch auf natürliche Art verändern, doch seit der Industrialisierung ist der Klimawandel vor allem durch menschliche Aktivitäten verursacht – insbesondere die Nutzung fossiler Brennstoffe und die dadurch ausgestoßenen Treibhausgase, die die Erderwärmung vorantreiben.

 

Klimaneutralität

Klimaneutralität bedeutet, dass menschliche Aktivitäten keine Auswirkungen auf das Klima haben. So setzt eine klimaneutrale Wirtschaft entweder gar keine Treibhausgase frei oder gleicht die Emissionen vollständig aus (sogenannte Treibhausgasneutralität). Aber auch andere Handlungen wie eine veränderte Landnutzung, die Einfluss auf das Klima hat, müssen für die Klimaneutralität vermieden oder ausgeglichen werden.

 

Klimaaußenpolitik

Mit der Klimaaußenpolitik werden die klimapolitischen Ziele (Klimaziele) eines Landes außenpolitisch, d. h. in der Zusammenarbeit mit anderen Ländern, verfolgt. Mittel der Außenpolitik sind beispielsweise internationale Bündnisse und Gremien oder die Diplomatie. Die Klimaaußenpolitik hat zum Ziel, den Klimaschutz gemeinsam mit anderen Ländern voranzutreiben.

 

Klimaschutz

Klimaschutz bezeichnet alle Maßnahmen, die darauf ausgelegt sind, die Erderwärmung zu begrenzen. Dies geschieht vor allem durch die Verringerung oder Verhinderung der Emission von Treibhausgasen, die durch die Nutzung fossiler Brennstoffe entstehen. Der Einsatz von erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz sind wichtige Maßnahmen für den Klimaschutz. 

 

Klimakrise

Die Klimakrise bezeichnet die schwerwiegenden und oft katastrophalen Folgen des Klimawandels, die durch die menschengemachte globale Erwärmung verursacht werden. Diese Krise äußert sich in extremen Wetterereignissen wie Hitzewellen, Überschwemmungen und Dürren sowie in einem signifikanten Anstieg des Meeresspiegels. Der Verlust von Biodiversität und die Gefährdung menschlicher Lebensgrundlagen sind direkte Folgen der fortschreitenden Erderwärmung. Dringende Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen sind notwendig, um die schlimmsten Auswirkungen zu verhindern.

N

Netzwerk

Netzwerke im Energiebereich umfassen die Infrastruktur, die für den Transport und die Verteilung von Elektrizität, Gas oder anderen Energieträgern nötig ist. Dazu gehören Übertragungs- und Verteilnetze, die Strom über weite Entfernungen transportieren und an die Verbraucher verteilen. Moderne Energienetzwerke sind zunehmend digitalisiert, um die Integration erneuerbarer Energien zu fördern und die Versorgungssicherheit zu verbessern. Vernetzte Systeme und sogenannte „Smart Grids“ sorgen dabei für eine flexible, effiziente Energieversorgung und die automatische Steuerung des Stromflusses. Der Ausbau solcher Netze ist entscheidend für die Energiewende und die Reduktion fossiler Energien.

S

Solarenergie

Solarenergie ist die Nutzung von Sonnenstrahlung zur Energiegewinnung, insbesondere zur Erzeugung von Wärme (Solarthermie) und Strom (Photovoltaik). Solarthermie-Systeme fangen Sonnenenergie mithilfe von Solarkollektoren ein, um Wasser zu erwärmen oder Gebäude zu heizen. Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um, den Haushalte entweder selbst nutzen oder ins Netz einspeisen können. Beide Technologien unterstützen die Energiewende und senken den Verbrauch fossiler Brennstoffe

 

Schwerindustrie

Die Schwerindustrie umfasst energieintensive Industriezweige, die sich auf die Rohstoffgewinnung und -verarbeitung konzentrieren, insbesondere Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie sowie Schwerchemie. In Deutschland spielt die Schwerindustrie eine zentrale Rolle in der industriellen Wertschöpfungskette, etwa durch die Bereitstellung von Grundstoffen für die Bau- und Fahrzeugindustrie. Durch ihre hohen CO2-Emissionen stehen diese Industrien stark im Fokus der Bemühungen um Dekarbonisierung.

T

Technologietransfer

Technologietransfer bezeichnet die Weitergabe von Wissen, Fähigkeiten oder Technologien sowohl von der Wissenschaft in die Wirtschaft als auch zwischen Ländern oder Organisationen. Im Bereich der erneuerbaren Energien ist der Technologietransfer entscheidend, um beispielsweise Solar- und Windkraft weltweit effizienter zu nutzen. Dieser Austausch unterstützt insbesondere Schwellen- und Entwicklungsländer, die lokale Infrastruktur für nachhaltige Energien aufzubauen und ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.

 

Treibhausgase

Treibhausgase sind gasförmige Bestandteile der Erdatmosphäre, die zur Erderwärmung beitragen, indem sie den Treibhauseffekt verstärken. Durch ihre Fähigkeit, von der Erdoberfläche abgegebene langwellige Infrarotstrahlung zu absorbieren und zurückzuhalten, verhindern sie, dass Wärme ins All entweicht. Treibhausgase wie Wasserdampf, Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Ozon (O3) und Lachgas (N2O) sind in der Natur vorhanden und verursachen einen natürlichen Treibhauseffekt. Der anthropogene, also menschengemachte Treibhauseffekt wird vor allem durch Verbrennung fossiler Energieträger verursacht und führt zum Klimawandel.

V

Versorgungssicherheit

Versorgungssicherheit ist die Sicherstellung der flächendeckenden Energieversorgung aller Industriezweige, Institutionen und der Bevölkerung eines Landes. Die Versorgungssicherheit muss sowohl auf technischer Ebene (z. B. Leitungen, Netze, Steuerungssysteme) als auch auf politischer Ebene gewährleistet werden. So kann die Versorgungssicherheit beispielsweise durch die Abhängigkeit von Exportländern gefährdet werden.

W

Windenergie

Windenergie ist eine erneuerbare Energiequelle und bezeichnet die Nutzung der Bewegungsenergie des Windes zur Stromerzeugung mithilfe von Windkraftanlagen. Diese Anlagen sind in Deutschland sowohl an Land (Onshore) als auch auf See (Offshore) installiert. Windenergie ist eine Schlüsselkomponente der deutschen Energiewende und trug 2023 bereits rund 28 Prozent an der gesamten Bruttostromerzeugung bei.

 

Wasserstoffstrategie

Die Nationale Wasserstoffstrategie ist Deutschlands Fahrplan zur Förderung von Wasserstoff als klimaschonende Energiequelle. Hauptziel ist, grünen Wasserstoff für den Markt zu etablieren, um den Einsatz fossiler Energien zu verringern​. Hierbei umfasst die Strategie eine breite Förderung entlang der gesamten Energie-Wertschöpfungskette und strebt langfristige internationale Zusammenarbeit für eine nachhaltige Wasserstoffversorgung an.

 

Wasserstoffpartnerschaft

Eine Wasserstoffpartnerschaft ist eine internationale Kooperation, die den Austausch von Technologien und Ressourcen für die Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff fördert. Ziel ist die Schaffung von Strukturen, die eine klimafreundliche Energiewende vorantreiben, und der Aufbau von Fachwissen in den Partnerländern.

Ö

Ökologische Nachhaltigkeit

Ökologische Nachhaltigkeit bezeichnet die Fähigkeit, natürliche Ressourcen und Ökosysteme so zu bewirtschaften, dass sie für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Ökologische Nachhaltigkeit ist eine der drei Säulen der Nachhaltigkeit, zusammen mit ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit. Maßnahmen zur Förderung ökologischer Nachhaltigkeit umfassen den Schutz von Lebensräumen, den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und die Reduktion von Abfällen und Emissionen.