28. Weltklimakonferenz: Vorantrieb Globaler Klimaschutzmaßnahmen
Die 28. Weltklimakonferenz (COP28) fand vom 30. November bis 12. Dezember 2023 in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, statt. Die Konferenz zog Teilnehmer aus 198 Ländern und rund 85.000 Besucher an und unterstrich damit ihre Rolle als wichtige Plattform für globale Klimadiplomatie der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC). In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Fortschritte, die auf der Konferenz erzielt wurden.
In der Vergangenheit waren diese Konferenzen entscheidend für das Zustandekommen wichtiger Klimavereinbarungen, wie das Kyoto-Protokoll auf der COP3 in Kyoto, Japan (1997), das Pariser Abkommen auf der COP21 in Paris, Frankreich (2015), der Glasgow-Klimapakt auf der COP26 in Glasgow, Schottland (2021), und die Einrichtung des Loss and Damage Fund auf der COP27 in Sharm El Sheikh, Ägypten (2022).
Auf der COP28 von und für die internationalen Gemeinschaft wichtige Ziele gesetzt:
- den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und Kohle
- Erneuerbare Energien und Energieeffizienz als Schlüsseltechnologien
- Anpassung
- Klimagerechtigkeit
- den Fonds für Verluste und Schäden
- Angleichung der national festgelegten Beiträge (NDCs)
- Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen
Die COP28 hat mit ihrer entschiedenen Haltung gegenüber fossilen Brennstoffen einen wichtigen Meilenstein gesetzt. Das auf der COP28 unterzeichnete Abkommen sieht vor, die Ära der fossilen Energien bis 2050 zu beenden. Darin verpflichten sich 167 Staaten, bis zu den 2030er Jahren aus der Kohle auszusteigen. Damit spiegelt diese Vereinbarung die weltweite Anerkennung der Notwendigkeit einer nachhaltigen Energiewende wider und unterstreicht die Einsicht, dass Investitionen in fossile Brennstoffe bei der Verfolgung der globalen Klimaziele zunehmend unhaltbar sind.
Erneuerbare Energien und Energieeffizienz als Schlüsseltechnologien
Erneuerbare Energien und Energieeffizienz standen im Mittelpunkt der COP28. Die Länder einigten sich darauf, ihre globalen Verpflichtungen zu erhöhen und folglich bis 2030 die erneuerbaren Energiequellen zu verdreifachen und die Energieeffizienz zu verdoppeln. Dieser Fokus auf erneuerbare Energien als Schlüsseltechnologien für den Klimaschutz ist entscheidend für die Verringerung der Emissionen und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Zukunft.
Anpassung
Die Konferenz setzte auch Prioritäten für die Anpassung, indem sie spezifische Ziele für die Wasserwirtschaft, die Gesundheit, die Landwirtschaft und die Entwicklung von Frühwarnsystemen festlegte. Dieser kooperative Ansatz stellt sicher, dass alle Länder mit den notwendigen Instrumenten und Strategien für die Widerstandsfähigkeit ausgestattet werden.
Fond für Verluste und Schäden
Solidarität wurde auch durch Beiträge zum Loss and Damage Fund demonstriert, wobei Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate eine erste Zusage von 100 Millionen US-Dollar ankündigten. Der Fond, der sich inzwischen auf 792 Millionen Dollar beläuft, ist ein konkreter Ausdruck der Unterstützung für die am stärksten von klimabedingten Katastrophen betroffenen Länder.
Angleichung der national festgelegten Beiträge (NDCs)
Darüber hinaus wurden auf der COP28 alle Vertragsstaaten aufgefordert, ihre national festgelegten Beiträge (NDCs) an das ehrgeizige Ziel der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius anzupassen, wobei die Emissionen der gesamten Wirtschaft einbezogen werden sollen. Diese Richtlinie stärkt die kollektive Verpflichtung, die im Pariser Abkommen festgelegten Ziele zu erreichen.
Klimagerechtigkeit
Die COP28 erkennt an, dass Entwicklungsländer besondere Bedürfnisse haben und gleichzeitig in den vom Klimawandel am stärksten betroffenen Regionen der Welt liegen. Eine sozial gerechte Energiewende muss Methoden umfassen, mit denen diese Länder sich weiterentwickeln und Zugang zu den Industriemärkten erhalten können, während sie gleichzeitig die internationalen Klimaziele erreichen.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock betonte in ihrem Rückblick auf die Ergebnisse der Konferenz, dass die Abkehr von fossilen Brennstoffen entscheidend für die Förderung von Sicherheit, Gerechtigkeit und einer nachhaltigen Wirtschaft sei. Sie wies auf das anhaltende Engagement für Klimagerechtigkeit hin und erklärte: "Wir gehen den Weg der Klimagerechtigkeit gemeinsam, Hand in Hand mit unseren Partnern in der ganzen Welt.” (Übersetzt aus dem Englischen: “We are walking the path of climate justice together, hand in hand with our partners around the world.")
Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck begrüßte die Betonung der Wichtigkeit erneuerbarer Energien und würdigte den Ausbau von Wind- und Solarenergie bis 2030 als "klares Signal an Unternehmen, Märkte und Investitionen, dass die Energie der Zukunft erneuerbar ist und effizient genutzt wird. " (Übersetzt aus dem Englischen: “a clear signal to businesses, markets, and investments that the future's energy is renewable and used efficiently.").
Damit hat die COP28 mit ihrem umfassenden Ansatz zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, zur Verbesserung von Anpassungsmaßnahmen, zur Förderung der Klimagerechtigkeit und zur Demonstration von Solidarität durch finanzielle Unterstützung einen neuen Standard für Klimaschutzmaßnahmen gesetzt. Diese Bemühungen unterstreichen die globale Entschlossenheit, die Klimakrise zu bewältigen und bieten einen Weg in eine nachhaltige und gerechte Zukunft für alle.
Beiträge der Energiepartnerschaften
Die COP28 bot nicht nur Raum für internationale Klimaverhandlungen und Zielsetzungen, sondern die Klima- und Energiepartnerschaften konnten auch einen Beitrag zur globalen Diskussion leisten. So wandte sich die katarische Non-Profit-Organisation Al-Attiyah Foundation an die Energiepartnerschaft, um Experten aus dem BMWK in eine Podiumsdiskussion zum Thema freiwillige Kohlenstoffmärkte (VCM) einzubinden. VCMs gewinnen in der Golfregion zunehmend an Bedeutung, da mehrere Länder Mechanismen zur Bepreisung von Kohlenstoff erforschen, um die Dekarbonisierung zu beschleunigen.
Die Konferenz bot auch die Gelegenheit für eine Diskussion zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Deutschland über die Zukunft der Kohlenstoffbepreisung in Europa und dem Nahen Osten, die Ermöglichung der Zertifizierung von grünem Wasserstoff und Informationen über die Auswirkungen des EU-Mechanismus zur Anpassung der Kohlenstoffgrenzen. Darüber hinaus wurde auf der COP28 in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Energie und Infrastruktur der VAE eine von Guidehouse durchgeführte Studie über das Potenzial der Windenergie in den VAE vorgestellt. Die Studie zeigt geeignete Onshore-Windbedingungen in der südwestlichen Wüstenregion der VAE auf, während die Bedingungen für Offshore-Windenergie weniger günstig sind.
Die Israelisch-Deutsche Energiepartnerschaft leistete ebenfalls einen Beitrag durch eine Veranstaltung im Deutschen Pavillon über die Partnerschaft, ihre Errungenschaften und ihre offizielle Unterzeichnung des Arbeitsprogramms für 2024. Außerdem war UAL Gerlind Heckmann als Podiumsteilnehmerin eingeladen, um über das Potenzial von Wasserstoff in der MENA-Region zu sprechen.
Frauenförderung bei COP28
Zum übergreifenden Thema Frauen im Energiebereich veranstaltete GWNET WEW die erste offizielle Veranstaltung "Women Energize Women & Allies" mit Eröffnungsworten von Staatssekretär Stefan Wenzel. WEW nahm auch als Partner am COP28 - Dubai Dialogue teil, der von der Women in Renewables Alliance (WiRA), GWNET und Women in Renewable Energy (WiRE) organisiert wurde. Auch im israelischen Pavillon beleuchteten Expertinnen der israelischen NRO Women in Energy wichtige energiepolitische Themen. Diese Veranstaltungen erhöhten die Sichtbarkeit der weiblichen Experten und verbesserten die Möglichkeiten zur Vernetzung.